Musik (CD)

De arte saltandi

Die Tänze des Domenico da Piacenza (ca. 1450)

Basel Domenico Project

  • Reihe/Serie
    Terem-Music
  • Verlag
    Terem-Music
  • Jahr
    2015
  • CD-Produktionsnummer
    EM-CD-001
  • Contributor
    Domenico da Piacenza
  • Typ
    Musik (CD)
Abstract

Alta & bassa cappella der Schola Cantorum Basiliensis
Véronique Daniels, Gesamtleitung

Inhalt

01 Fortunosa
02 Petite rose
03 Belreguardo
04 Belreguardo novo
05 Lionzello vechio
06 Lionzello novo
07 La ingrata
08 Giloxia
09 Pizochara
10 Verçepe
11 Prexonera

12 Belfiore
13 Anello
14 Marchexana
15 Jupiter
16 La fia guielmina
17 Laltra fia guielmina
18 Mercantia
19 Sobria
20 Tesara
21 Damnes
22 Mignotta vechia

23 Mignotta nova
24 Corona
25 A Florence la joyeuse cite (gesungen)
26 Flandresca
27 Febus
28 Spero
29 Zoglioxa
30 Gratioso
31 Reale & Salterello
32 Rostiboli

 

Über diese CD
Diese CD führt uns an die italienischen Fürstenhöfe des 15. Jahrhunderts, zu den prunkvollen Festen, die bei Hochzeiten und vielen anderen Anlässen gefeiert wurden. Der Tanz spielte dabei eine wichtige Rolle. Die höfische Gesellschaft war dafür ausgebildet und tanzte zu den Klängen verschiedener Instrumentalensembles. 

In diesem Umfeld wirkte Domenico da Piancenza in der Mitte des Jahrhunderts als Tanzlehrer und Choreograph, und da er ein gelehrter Mann war, liess er seine Choreographien und die dazugehörige Musik niederschreiben. De arte saltandi & choreas ducendi ist die um 1450 entstandenen Handschrift betitelt. Sie enthält die älteste Beschreibung der italienischen Tanzkunst der Renaissance. 

Diese Beschreibung in Musik und Tanz umzusetzen, war das Ziel des Domenico Projekts der Schola Cantorum Basiliensis. Das Projekt  wurde von der Dozentin für historischen Tanz, Véronique Daniels, geleitet, die sich seit Jahren mit Aufführungen, Kursen und Publikationen für die italienische Tanzkunst der Renaissance einsetzt. 

Die Musik, die auf der CD erklingt, ist nirgends in dieser Art aufgeschrieben. Der Traktat  Domenicos enthält nur einstimmige Melodien und bei einigen Choreographien fehlt die Musik auch ganz. Es war also Improvisationskunst gefragt, im Stil der Epoche und in enger Verbindung mit den Choreographien Domenicos, die die Musikerinnen und Musiker lesen und tanzen lernten. Aus dem Studium von mehrstimmig und verziert überlieferter Musik aus derselben Zeit lernten sie mehrstimmiges Improvisieren und das Verzieren der Melodien und konnten die Musik, die bei einzelnen Choreographien fehlte, selber komponieren. 

Aus zeitgenössischen Bildern und anderen Quellen wissen wir, dass es zwei Arten von Tanzkapellen gab: eine laute, die Alta Capella mit Schalmei, Pommer und Posaune oder Zugtrompete und eine leise, die Bassa Capella, mit Flöte, Fidel, Laute, Harfe und anderen Saiteninstrumenten; Einhandflöte und Trommel konnten von einem Musiker gewissermassen als Einmannorchester gespielt werden. Alle drei Besetzungen sind auf unserer CD vertreten. 

So bringt diese CD lebendige Musikpraxis mit historischer Kenntnis zum Einklang und lädt zu einer faszinierenden Begegnung mit der höfischen Kunst im Italien der Renaissance ein.


Performers

BASSA CAPELLA
Marc Lewon                                 lute, gittern
Norihisa Sugawara                      lute
Uri Smilansky                              fiddle, recorder
Elizabeth Rumsey                       fiddle
Baptiste Romain                          fiddle
Yukiko Yaita                                recorder, double flute
Kirsty Whatley                             harp
Margit Übelpacker                       dulce melos
Carles Mas                                  pipe and tabor, tambourin de Béarn

ALTA
Dani Pelagatti                             shawm
Katharina Andres                        bombard
Johanne Maitre                           bombard
Sergei Yemelyanenkov               slide trumpet, trombone
Annie Dufresne                           voice
Eve Kopli                                     voice
Agnieszka Tutton                        voice

Supervision der Kompositionen
Markus Jans, Crawford Young

Choreographische und musikalische Rekonstruktion, Gesamtleitung
Véronique Daniels