Verbindungen zwischen innerer Emotion und musikalischem Schaffen um 1800

Die Quellen aus der zweiten Hälfte des 18. und 19. Jahrhunderts identifizieren Musik nicht nur eindeutig als Manifestation und Vermittlung innerer Gefühle, Bilder und Gedanken, sondern legen auch recht klare Elemente fest, um den Zusammenhang zwischen Vorstellung bzw. Empfindung und den Strukturpfaden musikalischer Werke zu rekonstruieren.

     Die Präsentation zielt darauf ab, grundlegende Aspekte dieser – offensichtlich äusserst vielfältigen und komplexen – Beziehung nachzuzeichnen und von langjährigen interpreta-torischen und didaktischen Erfahrungen zu berichten, die auf einer Lektüre der Werke basieren, die diese subtile, schwer zu greifende Realität untersucht.

     Bei dieser Untersuchung spielt die Selbsterkenntnis eine grundlegende Rolle, ebenso wie die Reflexion und Information über die Kategorien des Denkens/Fühlens und die kommunikativen und sozialen Konventionen des historischen/kulturellen Kontexts einer Komposition.

Ein besonderes Anliegen des italienischen Pianisten Edoardo Torbianelli ist die Erforschung der Technik und Ästhetik des klassischen und romantischen Klavierspiels. Er ist Dozent für Hammerflügel, Kammermusik und historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis / FHNW (seit 1998) und an der Hochschule der Künste in Bern (seit 2008). Er unterrichtete an der Sorbonne in Paris (2014-2021) und am CRR Paris (seit 2018).