Symposien des Projekts "Grande Ecurie"


Symposium I
4.-5. April 2008, SCB / Musikmuseum Basel
Veranstaltung eines zweitägigen Symposiums, in welchem die Projekt-Mitarbeiter ihre, im Laufe des ersten Projekt-Jahres gewonnenen, Forschungsergebnisse präsentieren. Die am Projekt beteiligten Instrumentenbauer stellen die auf den Forschungsergebnissen basierenden Pläne zum Nachbau der fraglichen Instrumente Cromornes, Fifres und Tambours vor. Sämtliche Erfahrungen, Entwicklungen, Dokumentationen und Resultate werden zur Diskussion gestellt und einer kritischen Überprüfung durch die eingeladenen Experten unterzogen.
 

 

Symposium II
18.-19. März 2009, SCB / Musikmuseum Basel
Musik und Instrumente der Grande Ecurie & der Gardes Suisses am französischen Hof Ludwigs XIV. und XV.
Internationales Symposium vom 18.-19. März 2009, als Abschluss eines zweijährigen Forschungsprojekts der SCB, gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds (DORE-Programm) und der Maja Sacher-Stiftung
Ort: Musikmuseum Basel, Im Lohnhof 9, Roter Saal.
Symposiums-Sprachen: deutsch / französisch

Thema: Versailles, Fontainebleau, Louvre. Die Schlösser der französischen Könige Ludwig des XIV. und XV. sind heute allgemein bekannt. Was die Musik betrifft, die in und um diese Prachtbauten, in den Spiegelsälen und Schlafzimmern, in den Parks und bei den verschiedenen Zeremonien gespielt wurde, gibt es jedoch immer noch viele Fragezeichen. Besonders gilt dies für die musikalischen Abteilungen der Grande Écurie am französischen Hof, die im 17. und 18. Jahrhundert folgende fünf Instrumentalgruppen umfasste: Trompettes / Violons, hautbois, saqueboutes et cornets / Hautbois et musettes du Poitou / Fifres et tambours / Cromornes et Trompettes marines. Es handelt sich dabei nicht – wie der Name Grande Écurie vielleicht vermuten lässt – um Musiker, die in den höfischen Pferdeställen gespielt haben, sondern um diejenigen Ensembles, die - im Gegensatz zu den Musikern der „Chambre du Roi“ –  für alle Freiluft-Veranstaltungen, Zeremonien und Divertissements zuständig waren.

Über einen Zeitraum von mehr als 150 Jahren – bis zur französischen Revolution – sind die Ensembles der Grande Ecurie in den höfischen Dokumenten gut belegt. Unter den Mitgliedern erscheinen zahlreiche bekannte Namen der französischen Barockmusik, wie: Philidor, Hotteterre, Chédville, Loillet, Charpentier, Dieupart, u.a. Umso mehr überrascht es, dass sowohl bei den Cromornes et Trompettes marines als auch bei den Fifres et Tambours immer noch unklar ist, um welche Instrumente es sich genau handelt bzw. wie ihre musikalische Verwendung im Detail aussah. Ein wichtiger Aspekt sind hierbei die Verbindungen zu den Gardes Suisses des französischen Hofes, und deren Beziehungen zur Schweizer Tradition des Spiels von „Trommeln und Pfeifen“, die gerade in Basel eine lebendige Tradition besitzen. Hat die Schweizer Musik eventuell auf die französische Barockmusik abgefärbt, oder basieren im Gegenteil vielleicht sogar Schweizer Märsche auf Vorlagen des Hofkomponisten Jean-Baptiste Lully?

Durch die Beteiligung von Projekt-MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Disziplinen (Musikwissenschaft, Musik), die an den verschiedenen Teilbereichen der Grande Écurie forschten, und durch die Zusammenarbeit mit den Praxispartnern (Instrumentenbauer, Musikmuseum Basel, IRPMF-Paris, ensemble arcimboldo), ergaben sich die gewünschten Synergie-Effekte, um das Projekt-Ziel zu erreichen: Die klingende Wiederbelebung der Grande Écurie du Roi im Hinblick auf die verwendeten Instrumente, die damit zusammenhängende Spielpraxis und das Repertoire. Nicht zuletzt geht es um die Erschließung eines neuen Terrains auf dem Feld der Alten Musik, das einen Kontrapunkt zur fortschreitenden „Standardisierung“ im Bereich der Historischen Musikpraxis setzen soll. (Weitere Informationen finden sich auch auf der Forschungsdatenbank www.rimab.ch, die für dieses Projekt neu entwickelt wurde.)


Projektleiter: Dr. Thomas Drescher, Thilo Hirsch
Projektpartner: PD Dr. Martin Kirnbauer (Musée de la Musique, Bâle), Dr. Hab. Florence Gétreau (Paris-IRPMF)
ReferentInnen: Katharina Andres (Basel), Boaz Berney (Jaffa), Jürg Buchwalder (Basel), Walter Büchler (Basel), Sarah van Cornewal (Basel), Olivier Cottet (Le Bois des prés), Jean Duron (Paris), Thilo Hirsch (Basel), Johanne Maitre (Guebwiller), Anne Piejus (Paris), Vincent Robin (Saint Denis)

Symposiumskonzert:

Do. 19.3.09, 20.15h
Leonhardskirche, BaselMusique de la Grande Ecurie et des Gardes Suisses,
Werke von : J.-B. Lully, A. Philidor, L. Couperin, M.P. Montéclair, J.-B. Prin, M. Corrette u.a.
ensemble arcimboldo, Basel, Trompetenensemble der SCB
Gesamtleitung : Thilo Hirsch

Detail-Information zum Symposium II