Forschungsprojekt

E-Laute

Die Laute im deutschsprachigen Bereich zwischen 1450–1550

01.03.2023 – 28.02.2026

E-LAUTE: E-Linked Annotated Unified Tablature Editions

Der Gesamtbestand von Deutschen Lautentabulaturen von insgesamt über 2'000 Seiten Umfang ist bislang nicht erschlossen. E-LAUTE entwickelt hierfür eine neuartige Form der Musikedition mit einer «open knowledge platform»

Um eine umfassende moderne Gesamtedition zu gestalten, wird Computer-Technologie (Enkodierung, Verlinkung, Erkennung/OMR und automatische Transkription) mit manueller Musiktranskription und Erkenntnissen musikalischer Aufführungspraxis synchronisiert. Aufnahmen der edierten Lautenmusik sind konzeptueller Bestandteil der Edition. Alle Komponenten werden mit musikhistorischen und aufführungspraktischen Informationen versehen und verlinkt. Die Edition wird dauerhaft von den Österreichischen Nationalbibliothek gehostet und in RISM integriert. Über ein Annotationstool gibt es für NutzerInnen die Möglichkeiten, Kommentare, Beobachtungen und Interpretationen zu posten. Auch wird im Rahmen des Projektes die erste Hybrid-Edition in der Reihe Denkmäler der Tonkunst in Österreich geschaffen.


Neben der Edition wird im Rahmen des Projekts an fünf Pilotstudien gearbeitet, die aktuelle Lücken in der Forschung und Praxis der Musik vor 1600 abdecken: «Varianz und Retextualisierung in der Musik und den Texten von Liebesliedern» (I); «Über die Herkunft der deutschen Lautentabulatur» (II); «Die Lautentabulatur als Reflexionsbild der Kultur des 16. Jahrhunderts» (III); «Dialoge über Musik» (interaktive Annotationen) (IV) und «Hybrid-Editionen» (V).

In Basel wird neben der Mithilfe bei der Edition und klanglichen Umsetzung auch die Pilotstudie II «Über die Herkunft der deutschen Lautentabulatur» bearbeitet, hier unter Beteiligung von Silas Bischoff, MA.

Projekt-Webseite: e-laute.info


Das Projekt E-LAUTE vereinigt international mehrere Disziplinen: Das Kernteam besteht aus Prof. Dr. Martin Kirnbauer, Prof. Dr. Marc Lewon (Schola Cantorum Basiliensis / FHNW Basel; Musikwissenschaft und Aufführungspraxis), Prof. Dr. Irene Holzer (Ludwig-Maximilian-Univ. München; Musikwissenschaft), Prof. Dr. Cordula Kropik (Univ. Bayreuth; Germ. Mediävistik), Dr. Kateryna Schöning (Univ. Wien; Musikwissenschaft), Dr. David Weigl (Univ. für Musik u. darst. Kunst Wien; web science und Musikinformatik), Prof. Dr. Andreas Rauber (Technische Univ. Wien; Information-, Softwareentwicklung), Mag. Max Kaiser (Österreichische Nationalbibliothek, host, IT) und Dr. Reinier de Valk (Kopenhagen; IT).

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