Grosse Trompetenensembles (mit einem Pauker) sind seit der Zeit um 1500 gut belegt, bislang ist aber kaum bekannt, was und wie sie spielten. Ihr musikalisches Repertoire, ihre Aufführungspraktiken und Spieltechniken wurden nicht schriftlich aufgezeichnet, sondern beruhten auf einer sowohl mündlichen wie improvisatorischen Tradition. Obwohl die Improvisation in den letzten Jahren in der Historischen Musikpraxis eine immer grössere Rolle spielt, wurde dies im Bereich der Naturtrompeten bislang noch nicht rekonstruiert. Ziel des Basler Forschungsprojektes zur «Improvisationspraxis von Trompetenensembles des 16./17. Jahrhunderts» ist es daher, auf der Basis einer neuen Sichtung der (wenigen) bekannten Quellen erstmals klangliche Restitutionsversuche anzustellen, diese zu dokumentieren und auszuwerten.
Das Projekt gliedert sich in verschiedene Teile: Nach einem Studientag am 12./13. Oktober 2018, der mit Hilfe von internationalen Spezialisten den Stand der Forschung und die bekannten Quellen zusammenfasst, folgen während des Semesters drei Workshops zur praktischen Erprobung (auch mit Studierenden aus Basel und Bologna). Parallel dazu wird an passenden Instrumenten und Mundstücken gearbeitet, bevor es abschliessend zu öffentlichen Aufführungen im Freien kommt, die dokumentiert und ausgewertet werden.