Ganassi und die Gambe

Anmerkungen zu Konstruktionselementen erhaltener Instrumente

Veröffentlicht: 23.09.2013     Autor/in: Kathrin Melanie Menzel

Abstract

Vortrag "Ganassi and the Viol – Remarks on the Constructional Elements of Surviving Instruments and Iconographical Sources", gehalten anlässlich der Galpin/CIMCIM Konferenz "Musical Instruments – History, Science and Culture" in Oxford, UK, Faculty of Music, 25–29. Juli 2013.

Forschungsprojekt

Transformationen instrumentaler Klanglichkeit

Zitierweise

Kathrin Melanie Menzel, "Ganassi und die Gambe. Anmerkungen zu Konstruktionselementen erhaltener Instrumente". Forschungsportal Schola Cantorum Basiliensis, 2013.
https://forschung.schola-cantorum-basiliensis.ch/de/forschung/fruehe-streichinstrumente-1/menzel-ganassi-und-die-gambe.html (Abgerufen am TT MM JJJJ)

Lizenz

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Ein Beispiel für ein Viola da gamba-Instrument, das der ersten Generation – Francesco Linarolo (1502–1567) – zugeordnet wird, ist im Wiener Kunsthistorischen Museum überliefert (Abb. 1, SAM 66). Als zeitlich später, aber auch einem in Venedig lebenden Instrumentenbauer zugeschrieben, könnte man die Instrumente der zweiten Linarolo-Generation betrachten (Abb. 1, SAM 73, MI 404, MfM 780). Ventura Linarolo (1540–ca. 1604) werden insgesamt 5 Gambeninstrumente, eine Viola und eine Lira zugeordnet, wie Klaus Martius bereits 2002 ausgeführt hat [5]. Wir konzentrieren uns auf die Instrumente aus den Sammlungen in Wien, Leipzig und Nürnberg. Exemplarisch werden im Folgenden die Konstruktionen der Zargen, die Beschaffenheit der Decke, die Verbindung von Korpus und Hals, sowie die Korpusausformungen kritisch betrachtet. Dabei werden Elemente herausgearbeitet, die für unsere Rekonstruktion relevant sind.

Durch das Vorhandensein dieser Hohlkehlen gehen sie von der instrumentenbautechnischen Entwicklung her gesehen einen Schritt weiter als SAM 66. Mit genau welcher handwerklichen Methode die Decken geformt wurden, kann jedoch nicht präzise nachvollzogen werden. Es ist aber eine kombinierte Technik aus Biegen und Hobeln denkbar. Bei einer unserer Nachbauten wurde dieses kombinierte Verfahren durch Stephan Schürch erprobt.

Auf die besondere Verteilung der Deckenstärken wurde in der Forschung bereits hingewiesen [6]. Unsere direkten Nachmessungen der Deckenstärkenverteilung an den Instrumenten Ventura Linarolos führten zu ungewöhnlichen Ergebnissen, die Thilo Hirsch in seinem Beitrag weiter ausführt [7].

Abb. 4: Details, Computertomographie von MI 404 und Halsansatz der Lira da braccio MfM 780.
Fotos: Leipzig, Museum für Musikinstrumente und T. Hirsch
[1]

Kirnbauer 2013.

[2]

Paprio 2013.

[3]

Tourin 1979.

[4]

Pio 2011.

[5]

Martius 2006.

[6]

Martius 2006.

[7]

Hirsch 2013.